CIFS verzögert Shutdown in Debian
in Linux, Tipp | Tags: CIFS, Debian, Problem, ShutdownManche Sachen nerven, aber wenn es nicht allzu nervt, geht man eine Lösung nie an: Wenn man CIFS-Freigaben gemountet hat, sollten diese natürlich beendet (umount) werden, bevor die Netzwerkverbindung abgebaut wird. Dazu kennt Debian verschiedene Kill-Scripte in /etc/rc6.d/ beziehungsweise /etc/rc0.d/. Das Problem an der Stelle ist, dass in den reboot- oder shutdown-Modus per init erst gewechselt wird, wenn KDE sich fertig abgemeldet hat. Dann ist allerdings auch unter Umständen die per NetworkManager aufgebaute WLAN-Verbindung im Eimer.
Ein Grund mehr, Netzwerk-Verbindungen nicht im Desktop, sondern in /etc abzufackeln – warum sollte ein gewöhnlicher Nutzer einen Rechner in ein fremdes Netzwerk schleusen dürfen? Viel zu riskant, sagt da der Admin! Auf der anderen Seite nicht ganz so zeitgemäß. Der Trend geht eher zum Zweitrechner, und es gibt wohl mehr Rechner als Root-Accounts auf dieser Welt. Jeder ist also Root, und deshalb darf auch jeder seinen Rechner im Desktop dahin einstöpseln, wovon ihn sowieso nur noch ein beherztes sudo trennt.
Um das nervige Problem zu beenden, habe ich mir heute ein eigenes shutdown-Script geschrieben, welches myshutdown heißt und unter /usr/local/bin liegt. Es umountet also erst alle aktiven CIFS-Drives und beendet dann den Rechner per shutdown -h now. Zugegebenermaßen ein sehr krudes Mittel, weil KDE natürlich auch gern sauber beendet werden möchte, aber man kann es leider nicht allen recht machen.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 | #!/bin/bash MNT=`mount | grep "type cifs" | cut -d' ' -f 3` for mntpoint in $MNT do umount $mntpoint done /sbin/shutdown -h now |
#!/bin/bash MNT=`mount | grep "type cifs" | cut -d' ' -f 3` for mntpoint in $MNT do umount $mntpoint done /sbin/shutdown -h now
Das ganze Script mit chmod a+x,u+s für alle ausführbar machen und wer will, kann das noch in die /etc/sudoers eintragen:
1 | nudge ALL=(ALL) NOPASSWD:/usr/local/bin/myshutdown |
nudge ALL=(ALL) NOPASSWD:/usr/local/bin/myshutdown
Das ganze kann man dann per khotkeys auf das KDE-Standard-Shutdown-Kürzel Strg + Alt + Bild runter mappen. Und schon gehts tierisch schnell ab in den Keller mit dem Rechner. Keine Timeouts beim Abwarten auf ein CIFS-Drive ohne Netzwerk mehr – hier sind 300 Sekunden Timeouts nicht Ungewöhnliches.