Nudge am 02.03.2012

SVN: subversion wird immer git-ter

in Linux, Open Source | Tags: Git, Subversion, SVN

Ich habe letztens bei einer Diskussion mit Kollegen gehört, dass Subversion ab Version 1.7 (10/2011) nicht mehr diese häßlichen verstreuten .svn-Verzeichnisse benötigt. Das ist doch mal was! Was war das nur für ein Krampf… Die Info ist auch Anlass, um zu schauen, was sich sonst noch geändert hat.

Natürlich ist das neue zentrale .svn-Metadata-Verzeichnis bereits für sich eine große Sache. Aber auch die interne Struktur der Metadaten hat sich verändert: Komprimierte Ablage von Daten (hat git auch), Hashes auf Datei-Inhalte (hat git auch), damit auch die Verwendung von Referenzen bei gleichem Inhalt (hat git auch) und in der nächsten Version soll es wohl auch Stashes (temporäre Änderungs-Speicher) unterstützen – das hat git bereits.

Dann gibt es noch ein Feature namens Merge-Infos, die sich verbessert haben sollen. Hatte ich nie benutzt, ich weiß also nicht, was diese Merge-Infos bringen. Vom Namen her wüsste ich aber ungefährt, dass ich mir bei Git einen diff der beiden Vorgänger-Versionen zum Merge-Commit anschauen könnte, um eine “Info” über einen “Merge” zu bekommen. Und, das klingt auch toll: In-Memory-Caching auf SVN-Server-Seite. Das klingt tatsächlich schwer bei git umsetzbar, schließlich kann man das git-Protokoll oder http benutzen, muss aber nicht, und über ssh doch gehts auch. In der letzten Situation würde der In-Memory-Cache nicht ziehen, höchtens aufwändig zu invalidieren sein.

Noch ein Feature heißt “Optimierte Netzwerkübertragung”, vorrangig durch Komprimierung. Hier habe das Gefühl, das müsste git bereits so umsetzen, denn die Daten werden ja im Repo bereits komprimiert abgelegt, ganze ungeänderte Subtrees werden nur als Referenz von Revision zu Revision übernommen und wer mal auf einen aufwändigen Übertragungsprozess geschaut hat, sieht auch, wie vor der Übertragung ermittelt wird, welche Daten tatsächlich über den Äther müssen.

Also alles in allem habe ich den Eindruck, Subversion wird immer gitter. Ketzerische Frage meinerseits folglich: Warum traut sich das Subversion-Team nicht, SVN einfach wegzuwerfen und ihre Fähigkeiten im Git-Team einzubringen? Das wäre doch mal der berühmte Sprung über den Schatten. Oder braucht man tatsächlich zwei (inkompatible) Versionskontrollsysteme, von denen das eine die Fähigkeiten des anderen Stück für Stück nachprogrammiert?

 

Nudge am 17.09.2011

MySQL: Die soziale Schere geht auf

in MySQL, Open Source | Tags: Community, LibreOffice, MySQL, OpenOffice, Oracle

Es war zu erwarten. Aber das es so deutlich wird, hat mich dann doch etwas schockiert. Oracle beschert der Open-Source-Datenbank zwar hier und da neue Features, aber die eigentliche Arbeit der Enterprise-Variante. Damit ist das geschaffen, was wohl Sinn und Zweck des Kaufs war: Wer im High-Performance-Bereich auf Datenbanken baut, wird wohl oder übel tief in die Tasche greifen müssen, Community-Editionen bringen die Leistung nicht. Vielen Dank, Oracle, das war kein Beitrag zu MySQL.

Dabei war MySQL seit Jahren berühmt für seine unkomplizierte, initiale Geschwindigkeit, die andere Datenbanken erst durch einen ganzen Beraterstab und viel Cluster-Foo erreichten. In diesem Sinne hat auch MySQL zum Erfolg des Internet beigetragen: Wieviele Foren, Blogs, Boards und Websites laufen nicht auf einer kleinen MySQL? Wenn MySQL später als Version Oracle 13m erscheinen wird, hat diese Linie ein Ende gefunden.

Die verschiedenen Clones dagegen kämpfen derweil mit organisatorischen Schwierigkeiten oder dem zerrissenen Publikum. Jedes der Projekte bietet eine eigene Welt von Vor- und Nachteilen. Damit ist keine gesunde Community vorhanden, die die Software zum Wachsen braucht. Es wäre Zeit, diese zu einem freien Pendant wieder zusammenzuführen. Dass es funktionieren kann, zeigt LibreOffice: Mit zügigen Releases wurde auf technischen Vorteil gesetzt, während in Villa Bajo noch Aktien gezählt wurden. Ich bin überzeugt, OpenOffice wird eines Tages wieder in LibreOffice eingegliedert.

PS: Wer das maximale aus seiner MySQL herausholen will, sollte sich unbedingt meinen Buch-Tipp hier rechts anschauen. Dieses dicke Ding ist voll von Erleuchtungen für den Performance-Jünger!

Nudge am 05.05.2011

hydrogen 0.9.5 mit variablem Tempo

in Linux, Musik, Open Source | Tags: ardour, hydrogen, JACK

hydrogen, besser bekannt als der Drum-Sequenzer schlechthin für Linux, ist vor kurzem in Version 0.9.5 erschienen. Ich hatte die Meldung nur kurz erfasst und nicht weiter verfolgt. Heute habe ich mir mal das ChangeLog angeschaut. Und siehe da: Variables Tempo! Eine Riesen-Überraschung – auf das Feature warte ich schon seit 2 Jahren.

Bisher hatte hydrogen immer nur ein fixes Tempo pro Song. Gelöst hat man das mit ardour. ardour wurde als Timing Master für Jack gesetzt und hat dann seine Tempo-Änderungen an alle Clients gegeben. Das ging seit 0.9.3 und paar Zerquetschte. Eine ardour-Session ist allerdings ein Monstrum. Das verschickt man nicht mal eben schnell per Mail und sagt, hier schau mal, meine neue Idee. Einen Drum-Track alleine zu verschicken war wiederum sinnlos, weil die Tempi-Wechsel nicht enthalten waren. Die neue Version löst also dieses Problem. Ein einzelnes minikleines hydrogen-File (.h2song) hat also gleich das volle korrekte Tempo. Und das kann man auch bequem versenden oder in ein Wiki hochladen.

Sehr schön. Vielen Dank an die Entwickler an dieser Stelle!

[Update] Es gibt natürlich noch viele weitere neue Features, wie zum Beispiel den Sample Editor oder benambare Positionsmarker…

 

Nudge am 02.12.2010

Neues Hydrogen

in Musik, Open Source | Tags: hydrogen, Linux, Musik

Oh, endlich mal wieder ein Update des Hydrogen in Debian Testing: 0.9.4-1…hmm, was wird da wohl anders sein als in der 0.9.4-svn?

Nudge am 26.11.2010

Effektiv Spam bekämpfen mit Wegwerf-Mail-Adressen

in Open Source, Tipp | Tags: Email, LDAP, Postfix, Spam

Man kann seinen Mail-Server leider nicht gegen jeden Spammer schützen, das ist klar. Es werden sich immer wieder neue Lücken für Unrat auftun. Seien es Sicherheitslücken oder auch derart, dass eine Email-Adresse publiziert werden muss. Zum Beispiel, wenn man Ansprechpartner für ein gewisses Thema ist. Deswegen habe ich über eine andere Alternative nachgedacht und dabei sind mir Einmal-Mail-Adressen in den Sinn gekommen. Die Idee dahinter: Email-Adressen, die automatisch ablaufen.
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Nudge am 06.11.2010

Migration von Exchange zu Zimbra

in Open Source | Tags: Exchange, Mail, Migration, Server, Zimbra

Bei uns läuft heute die Migration von Exchange zu Zimbra ZCS 6.0. Jetzt wird’s ernst! Am Montag 07:00 soll alles fertig sein. Das bedeutet für die ebrosia-IT, noch ein intensives Wochenende einzuschieben.

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Nudge am 07.10.2010

WeTab oder iPad?

in Open Source | Tags: Android, iPad, Linux, Open Source, OpenOffice, Test, WeTab

Ich habe heute ein niegelnagelneues WeTab in den Händen gehalten. Wer es noch nicht kennt: Es ist eine Gegenoffensive zu Apple’s iPad. Die beiden Geräte spielen in der selben Liga der Tablet PCs, welche 7-10-zöllige, ultraflache und netzfähige Touchscreen-Rechner umfasst. Also eine Art Riesenhandy ohne Telefonie. Das Schicke am WeTab ist nun für Fans von Open-Source-Software, dass es auf einem Linux-System aufbaut – ähnlich wie Android. Doch im Gegenzug zu Apple’s und Google’s mobilen Systemen soll das WeTab eine freie API ohne zentralen App-Store und damit quasi unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten bieten.

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Nudge am 28.08.2010

Diaspora als Social Network

in Netzwerk, Open Source | Tags:

Vielleicht wird Diaspora, ein dezentrales Social Network, richtig gut 🙂

Nudge am 05.06.2010

RIAA will Limewire verbieten – geht das?

in Open Source, Philosophisches | Tags: Limewire, P2P, RIAA

Die Medien-Riesen schlagen wieder zu. Trotz steigender Gewinne von Online-MP3-Verkäufen will man sich sein schönes Monopol nicht kaputtmachen lassen. Jahrelang haben die Plattenfirmen um die Anteile in Radios gestritten und Unbekannte aus dem Nichts durch Werbetrommeln über Nacht zu Stars gepusht. Und jetzt kommen diese blöden Endverbraucher, und wollen nur noch den Hit und nicht die anderen 10 langweiligen Songs aus einem Album downloaden. Und womöglich finden diese fiesen Konsumenten auch noch Gefallen daran, die Musik auf mehreren Playern in unterschiedlichen Räumen zu hören! Und dann hören sie sogar zwischendurch unerhört GEMA-freie Musik? Das muss unterbunden werden. Also schnell die Abmahn-Industrie angekurbelt, die uns unerzogenen Hörern endlich zeigt, wo der Pop-Hammer hängt!

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Nudge am 14.03.2010

CLT: Datenbanken

in Events, Linux, MySQL, Open Source | Tags: Chemitzer Linux-Tage, MySQL, Postgresql

Moin moin,

heute habe ich mir vorgenommen, die Datenbank-Schiene in voller Länge mitzunehmen. Los gings es mit Neuigkeiten in Postgresql 8.5, welches nun auch als Version 9.o firmiert. Da die Zeit mit 30 Minuten sehr kurz angesetzt war, ging es Schlag auf Schlag um neue Features, Bugfixes und Erweiterungen.

Nun läuft gerade “Sphinx- Improving weaknesses in MySQL”, welches auf Englisch gehalten wird. Ich müsste mich also konzentrieren statt zu bloggen, aber was tut man nicht alles für seine Community. 🙂

Daneben habe ich kurz den FSFE-Stand besucht und meine Shopping-Lüsten gepflegt und werde nachher noch LAX und weitere Stände anlaufen. Während eines Tee-Gespräches mit einem Hannoveraner Linux-Freak habe ich von einem Leipziger Hackerspace in Plagwitz (Westwerk) erfahren – sehr witzig. 😉