Eingeschnappt – aber mit System
in Buch-Tipps, Philosophisches | Tags: Effizienz, Management, Philosophie, System, ZeitIch habe gestern den Moment des “Einschnappens” erlebt. Nicht so, wie ihr jetzt denkt, emotional. Ich bin anders, ins systemische Denken “eingeschnappt”. Der Moment des Einschnappens wurde mir im Buch Work the System von Sam Carpenter gleich zu Beginn angekĂŒndigt. Und gestern war es dann soweit. Ich las gerade Kapitel 6, da machte es “schnapp”. Mir kamen gleich mehrere Sub-Systeme in den Sinn, wo ich einen Verbesserungsbedarf im Prozess entdeckte. Da ist man dann schon ungeduldig, wann man das endlich in der Praxis umsetzen kann – am Montag, wenn das Wochenende endlich wieder vorbei ist. đ
Inhalt: Die Kernaussage von Sam Carpenter in Work the System ist – wie naheliegend – dass alles ein System ist. Und die meisten Systeme bestehen aus Subsystemen. Systeme laufen meist linear ab, und das oft wiederkehrend. Anstatt also jedes Mal “Feuer zu löschen”, wenn Probleme unerwartet auftauchen, sollte man diese gleich bei der Wurzel packen. Das bedeutet, das Gesamt-System gedanklich zu zerlegen, jedes einzelne der Sub-Systeme zu analysieren, zu reparieren oder auszutauschen und es auf Hochperformance zu polieren, so dass es in Zukunft nachhaltig und perfekt lĂ€uft. Danach funktioniert das Gesamtsystem wieder ein StĂŒck besser. Man gewinnt so mehr Zeit fĂŒr kreative und wundervolle Dinge, weil die Feuer an dieser Stelle nicht mehr ausbrechen können. So kann man sich der eigentlichen Arbeit – der Weiterentwicklung des Gesamtsystems – widmen. Statt passiv einem Feuer nach dem anderen hinterherzurennen, wird man wieder proaktiv und kĂŒmmert sich um das System-Management.
Eignung: Empfohlen wurde mir das Buch von Michal, meinem Kollegen. Er interessiert sich auch wie ich fĂŒr Theorien zu Organisationen und persönlicher Weiterbildung. Ich war zunĂ€chst etwas abwartend, da die Kernaussagen mir etwas einfach erschienen, oft wiederholt wurden und sich schnell herunterlasen. Erst nach und nach entpuppte sich der Effekt, der mich verblĂŒfft hat. Das Buch kann nach diesem Erlebnis jedoch nur weiterempfehlen. FĂŒr wen könnte es interessant sein? Nun, ich setze es als Projektleiter vor dem Hintergrund “Software-Entwicklung” ein, habe aber auch schon private Sub-Systeme zerlegen können. Es ist vielleicht auch fĂŒr Leute interessant, die merken, dass ihr Studium oder Hobby, Gesundheit oder Job, eine Organisation zum Beispiel, nicht ganz rund lĂ€uft.
Sprache: Das Buch “Work the system” soweit mir bekannt, nur auf Englisch verfĂŒgbar. Die Sprache hier kann man aber auch mit mĂ€Ăigen Englischkenntnissen und dict.leo.org gut lesen, es ist in einem gut flieĂenden, einfachen Ton geschrieben. Das passt auch zum Inhalt, den Sam Carpenter auch als “Workingman’s Philosophy” beschreibt. Es lohnt sich, das Buch in einem Mindmapper festzuhalten. Ich bin mal gespannt, was noch im Buch kommt.
Hinweis: Es ist ein Buch, welches sich mit dem Thema Effizienz beschĂ€ftigt. Man sollte sich erst mit Effizienz beschĂ€ftigen, wenn man weiĂ, was man will. Letzteres erfĂ€hrt man eher im Bereich EffektivitĂ€t. Dazu gibts auch ganz gute BĂŒcher, die ich Euch vielleicht noch vorstellen könnte. Also bleibt dran.
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