Es war zu erwarten. Aber das es so deutlich wird, hat mich dann doch etwas schockiert. Oracle beschert der Open-Source-Datenbank zwar hier und da neue Features, aber die eigentliche Arbeit der Enterprise-Variante. Damit ist das geschaffen, was wohl Sinn und Zweck des Kaufs war: Wer im High-Performance-Bereich auf Datenbanken baut, wird wohl oder ĂŒbel tief in die Tasche greifen mĂŒssen, Community-Editionen bringen die Leistung nicht. Vielen Dank, Oracle, das war kein Beitrag zu MySQL.
Dabei war MySQL seit Jahren berĂŒhmt fĂŒr seine unkomplizierte, initiale Geschwindigkeit, die andere Datenbanken erst durch einen ganzen Beraterstab und viel Cluster-Foo erreichten. In diesem Sinne hat auch MySQL zum Erfolg des Internet beigetragen: Wieviele Foren, Blogs, Boards und Websites laufen nicht auf einer kleinen MySQL? Wenn MySQL spĂ€ter als Version Oracle 13m erscheinen wird, hat diese Linie ein Ende gefunden.
Die verschiedenen Clones dagegen kĂ€mpfen derweil mit organisatorischen Schwierigkeiten oder dem zerrissenen Publikum. Jedes der Projekte bietet eine eigene Welt von Vor- und Nachteilen. Damit ist keine gesunde Community vorhanden, die die Software zum Wachsen braucht. Es wĂ€re Zeit, diese zu einem freien Pendant wieder zusammenzufĂŒhren. Dass es funktionieren kann, zeigt LibreOffice: Mit zĂŒgigen Releases wurde auf technischen Vorteil gesetzt, wĂ€hrend in Villa Bajo noch Aktien gezĂ€hlt wurden. Ich bin ĂŒberzeugt, OpenOffice wird eines Tages wieder in LibreOffice eingegliedert.
PS: Wer das maximale aus seiner MySQL herausholen will, sollte sich unbedingt meinen Buch-Tipp hier rechts anschauen. Dieses dicke Ding ist voll von Erleuchtungen fĂŒr den Performance-JĂŒnger!