HTC Desire und Gingerbread – Sag mir quando, sag mir wann
in Mobile | Tags: Android, Desire, Gingerbread, HTC, UpdateBesitzer von Android-Handys befreien sich so langsam aber sicher von den Gängeleien ihrer Provider und Hersteller. Diese verzichten immer öfter darauf, Android zu “verbranden“. Branding bedeutet, das vorher fluffige Telefon mit unnützem Schnickschnack vollzustopfen oder Funktionen zu verbiegen, damit es so aussehe, als hätte man ein (T|Eplus|O2|HTC|etc)-Gerät. Dabei entsteht dann ein Quasi-Brick mit gewissen Anleihen eines echten Smartphones.
Was hat sie bewogen, dies zu tun? Weil es Trend, schick oder nerdy ist? Oder sehen sie auch langsam ein, dass sie nicht wirklich Schritt halten können mit Googles Entwicklungs-Geschwindigkeit? Immer mehr Hersteller, darunter auch HTC, öffnen nun ihre Bootloader von den Sperren oder erlauben explizit sogar Custom ROMs für ihre Geräte. Davon kann sich Apple für’s iPhone 4 noch eine Scheibe abschneiden. Ist also alles in Butter?
Leider hat diese im Grunde positive Entwicklung zwei kleine Schmutzflecken: Erstens haben die Hersteller diesen Weg oft nur nach massiven Protesten ihrer User beschritten, und zweitens bleiben ältere Gerätegenerationen schamlos außen vor. So auch das HTC Desire, welches ich mein eigen nennen darf. Nach etwa einem halben Jahr Besitz schon auf dem Abstellgleis gelandet? Das habe ich mir anders vorgestellt. Wer kauft sich schon ein niegelnagesneues Telefon, nur um ein Update zu erhalten?
Wer die Entwicklung nicht verfolgt hat, kann sie in der Zusammenfassung auf androidnews.de nachlesen. Generell spielte HTC, die vor zwei Jahren mit viel Tamtam ihre überarbeitete Sense-Oberfläche als großen Knüller für Social Networking präsentierten, mit den Update-Gefühlen ihrer Desire-Gerätebesitzer Ping-Pong. Kurzfassung: Nein, Gingerbread kommt nicht, ja, doch, kommt, hmm nee, geht nicht wegen RAM, oh, eventuell abgespeckt, ja dann Ende Juli, hmm, es ist ja schon August, [schweig……]
Ein Custom-ROM kam für mich erst einmal nicht in Frage. Ich wollte updatefähig bleiben, hatte einige Apps gekauft, deren Daten ich auch nahtlos benötige. Als der Leidensdruck groß genug war, stellte ich bei der Installation des CyanogenMod fest, dass mein Bootloader auch noch eine Version hatte, sodass ich für das Patchen einen Sonder-Patch für den eigentlich Patch benötigte. Das war mir dann doch etwas zu heiß. Die darauffolgende Ansage von HTC, Gingerbread Ende Juli mit nur abgespeckter Sense-Oberfläche zu liefern, war für mich dann eher Freude als Trauer: Der knappe RAM des Desire wäre mit einer Plain-Vanilla-Android-Variante wie beim “Original” Nexus besser bedient. Wer braucht schon Sense?
Nach zwei Wochen völlig netz-apathischer Urlaubszeit trimmte ich mich dann zur Update-Check-Orgie Ende Juli ein. Nichts, nichts, und wieder nichts. Enttäuschend! Und keine Meldung zu Gingerbread seitens HTC in Sicht. So bleibt mir nichts anderes übrig, als täglich neu zu hoffen und wie Götzi zu trällern: Sag mir Quando, sag mir wann…sag mir quando, quando, quando…
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