Google+ – erster Eindruck
in Web | Tags: Android, Facebook, Google, ReviewNachdem ich zweimal warten durfte, habe ich dank einer Einladung heute den Weg zu Google+ gefunden. So ein early adopter war ich ja noch nie. Aber diesmal konnte ich mich im quasi leeren Laden ein wenig umschauen. Hier mein kleines Review für Euch.
Die sehr spartanisch wirkende Oberfläche erinnert ein wenig an die Konfigurationseinstellungen vom Chrome Browser. Überwiegend weiß und grau gehalten, etwas mehr Abstand als sonst. Ein etwas helleres blau markiert wichtige Bereiche, zum Beispiel riesige Circles – das Hauptfeatures dieses Social Network. Die Circles sind praktisch Gruppierungen oder Tags von Leuten, mit denen man Informationen, Bilder, Videos oder Posts teilt. Das heißt, die Datenkrake bekommt nun nicht nur alle Kontakte, sondern diese auch noch schön strukturiert auf dem Silbertablett serviert. Ansonsten erinnert das Layout eines “Streams” – also den News innerhalb eines Circles – stark an Walls bei Facebook: Man hat also oben einen Quick-Blog-Bereich und darunter eine absteigende Timeline. Die “Kommentieren”- oder “Like”-Funktion habe ich auf Anhieb vermisst, vielleicht ist das hier Konzept?
Drag’n’Drop funktioniert wunderbar. In der Kontakteverwaltung einfach einen Kontakt oben nehmen und unten in einen Circle werfen. Danach ploppen hier und da auf dem Circle Hinweise auf, zum Beispiel, wieviele Leute nun im Circle sind. Poppig ist auch, dass die Profilbilder der Kontakte im Circle sich danach im Kreis neu ausrichten und sich am Rand herum etwas einschwingen. Das ist alles eine sehr nette Spielerei. Man hat nun nicht mehr unbedingt das Gefühl einer HTML-Seite, eher das einer App.
Die Hinweise sind übrigens ein echtes Feature. Google hat hier nicht nur an die Software gedacht, sondern präsentiert seinen Datenlieferanten auch Einstiegshilfen, die an der richtigen Stelle mit den passenden Inhalten aufwarten. Das ist sehr gut durchgedacht.
Die vielgelobten Privat-Einstellungen beziehen sich, soweit ich feststellen kann, alle auf Anzeige und Durchsuchbarkeit von außen. Das bedeutet aber nicht, dass ich meine Privatsphäre gegenüber Google kontrollieren oder deren Weiterverwendung sperren kann. Zunächst habe ich mal eingestellt, dass meine Circles nicht öffentlich durchsuchbar sind. Danach, dass auch nicht veröffentlicht werden soll, wer mich in welche Circles gepackt hat – zum Beispiel “ärgste Feinde” :-). Mehr Optionen habe ich auf Anhieb gar nicht entdeckt, die von Bedeutung sein könnten.
Bei der Installation der mobilen App aus dem Android Market war ich dann etwas verblüfft. Dort wird am Anfang eine Option “Instant Upload” angehakt. Diese bedeutet folgendes: Jedes Bild und Video, welches man mit seinem Handy bzw. Smartphone macht, werden direkt nach der Aufnahme in ein “privates” Album auf Google+ hochgeladen. Ähm, das geht mir dann doch etwas zu weit!
Noch ein Update: Google Chrome neu starten, bei GooglePlus anmelden und was passiert? Die Leuchte meiner Laptop-Kamera geht für 3 Sekunden an!!! Ich glaub, mich hackts!!!
Update: mit Krad+ gibt es nun eine mobile App für Android, die weiß auf schwarz gestaltet ist. Dadurch wird der Akku geschont.