Eigentlich wollte ich mich nicht aufregen.
Eigentlich wollte ich nur nachschauen, was ein Exchange-Server kostet. Denn wenn man als Firmen-Admin unterwegs ist, muss man alle Optionen abchecken und sich für die passendste entscheiden – auch wenn das manchmal bedeutet, Geld an ungeliebte Institutionen auszugeben.
Jeder, der schon mal einen Terminal Server lizensiert hat, weiß, dass das nicht nur ein Kosten-Posten ist. Zunächst bezahlt man den Windows Server (mit Terminal-Funktionen) im allgemeinen. Dann, dass x Benutzer darauf im allgemeinen zugreifen dürfen (die User-CALs). Und schließlich, dass x Benutzer gleichzeitig auf dem Terminal Server eine RDP-Session öffnen dürfen. Alles, was über 5, dann 25 User hinausgeht, macht man dann wohl lieber mit einer Volumen-Lizenz.
Nun, da dachte ich jetzt auch beim Exchange Server daran. Siehe da, der neue Exchange Server 2010 ist da. Was sind die Neuerungen? Was muss ich für diese berappen? Zuerst war ich verwundert, dass es einen Punkt “Pricing” und einen anderen “Licensing” gab. Ist das für einen Kunden nicht dasselbe? Für Kohle gibts die Nutzungserlaubnis, ergo Lizenz. Naja, egal.
Im zweiten Schritt schaute ich nach Volumen-Lizenzen, denn es wäre ja schön zu wissen, dass man für x Benutzer dann frei werkeln kann. Zunächst wurde ich dafür auf eine Übersichtsseite geleitet. Diese bietet außer einem bißchen allgemeinem Blabla auch einen Verweis auf ein PDF-Dokument, in welchem die Optionen für Volumen-Lizenzen aufgeführt sind.
Erschreckt war ich dann über den Umfang: 65 Seiten soll ich hier lesen? Beim groben Durchblättern fiel mir auf, dass ich statt Informatik vielleicht hätte Jura studieren sollen, um Exchange einzusetzen. Hier und da war von Bundles die Rede, wo Windows an Office gekoppelt wird und so weiter. Das will ich doch gar nicht…ich möchte doch einen Exchange Server aufsetzen.
Schließlich kam das blanke Entsetzen: Mitten auf Seite 4x wird mir erklärt, dass dieses “simple, user friendly” Lizensierungsmodell doch mir vor allem “Flexibility” und “Simplicity” bietet. Wie bitte ?! Für wie blöd halten mich die Werbetexter aus Redmond denn bitte. Es gibt im 21. Jahrhundert durchaus flexiblere und einfachere Wege, Software einzusetzen.
Und da habe ich mich dann doch aufgeregt.