KDE 4.2.2 in Debian Testing – Erster Eindruck
in Linux | Tags: Debian, KDE, ReviewAls ich von der Tour zurückkam, freute ich mich schon auf ein apt-get update und siehe da, neue KDE-Pakete waren zu vermelden. Also nix wie ausprobieren! Ein apt-get dist-upgrade, und schon konnte es losgehen. Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Nachdem alle Services neu gestartet waren, startete erst einmal mein X nicht mehr. Hmm. Also X11 selbst startete schon irgendwie, aber dann verabschiedete sich kdm mit der Fehlermeldung “no greeter widget plugin loaded: Check your configuration”. Also meine config für KDE4 sollte ja definitiv leer sein?? Der Fehler lag in einer fehlenden Abhängigkeit von KDE-Paketen im Debian Package Repository. Da fehlte nämlich ein Verweis auf kdebase-workspace. Dieses Paket installiert und schon gehts.
KDE startet
So, es startet schon einmal recht flott, lässt sich aber Zeit, die Icons im Systemabschnitt der Kicker-Leiste zu vervollständigen. Beim ersten Start fragt er nach LDAP- und Kwallet-Einstellungen. Und alles ist auf Englisch. Anscheinend hat das Paket kde-l10n-de das Update nicht mitgemacht. Schnell das noch nachgezogen, OK.
Zuerst beeindruckt die Transparenz. Wollte ich Aero, wollte ich Vista? Hmm, das kann ich irgendwo vielleicht noch deaktivieren. Der Desktop hat jetzt einen Folder, das heißt, die Desktop-Icons müssen nicht den ganzen Bildschirm einnehmen, man kann das auch auf eine Ecke beschränken. Für mich sehr praktisch, ich mag es, etwas Platz für einen Rechtsklick und “Anwendung starten…” zu haben. Mit Alt-F2 erreicht man wie gewohnt das selbe Startmenü. Die Ecken sind definitiv runder geworden, die ganze Oberfläche glänzt hier und da mehr durch Feinschliff. Web 2.0 lässt grüßen.
Rechts neben dem Startmenü gibt es einen Bereich für Wechselmedien. Das ist endlich auf der Höhe der Zeit. Komischerweise konnte ich keine App-Shortcuts auf die Leiste legen, ist das hier nicht mehr vorgesehen? Wäre schade, denn das habe ich wirklich gern benutzt. Gerade wenn der Desktop schon mit voll ausgefüllt ist, kann man so schnell mal einen Taschenrechner oder ein anderes Utility starten.
KDE-PIM und Dolphin
Ein Start von kontact und siehe da, auch hier hat sich viel getan. Zunächst fällt auf, das kmail den Eingangsordner standardmäßig in Monaten organisiert. Was erst sehr merkwürdig anmutet, gefällt nach wenigen Tagen Benutzung außerordentlich. Sehr innovativ, meine Herren Schumacher und co! KMail arbeitete von Grund auf ordnungsgemäß, sehr schön. Leider stürzte der Akregator ab, wenn man größere Beiträge laden wollte, sodass er kontact mitriss. Da lese ich dann doch lieber per seperatem akregator-Prozess, das ist mir sicherer. Hoffentlich gibt es bald bein Bugfix dafür – ich habe gestern von einer 4.2.4 gelesen, das könnte es sein. Doof ist, das der akregator das Datum eines Feed-Beitrages aus dem Abruf-Datum berechnet. Wenn man zwei Wochen nicht gelesen hat, erscheinen alle Beiträge also unter Tag und Zeit des Abrufs – also alle gleich – was für ein Schwachfug ist das denn?
Einmal habe ich bereits mit Dolphin, dem neuen Dateimanager gearbeitet. Ich wollte ein paar Fotos vom Handy auf den Rechner umziehen. Dafür kann man zwei Panels nebeneinander legen. Ein dicker blauer Rahmen kennzeichnet das jeweils aktive Panel, welches man mit der Baumansicht steuert. Das fällt auf und gefällt. Die Voransichten haben gut funktioniert. Rechts gibt es einen Bereich, um Dateien Tags zu vergeben. Getestet habe ich es nicht, aber das werde ich definitiv noch tun, denn dieser sogenannte semantische Desktop und das Akonadi-Backend interessieren mich schon irgendwie.
Sehr witzig leider auch die default Spracheinstellung: Punkt als Komma, Punkt als Tausender-Separator – wieviel ist 1.024?