Nudge am 31.08.2008

HTML widgets: Auf jeden Fall trendy

in HTML, Web | Tags: HTML, JavaScript, Web 2.0, Widgets

Als Xing-Nutzer kenne ich Facebook nicht, aber es soll ja unter anderem dadurch glänzen, dass man sich tolle Widgets zusammenklicken kann. Bis auf die Tatsache, dass dies eine weitere Welle von Mashups und Re-re-re-sampling bestehenden Contents ist (Juhu!), ist es aber auch eine wirklich praktische Sache: Anstatt 12 Websites zu besuchen und sich alle gewünschten Infos mühsam zusammenzusuchen, stellt man eine Seite aus eben diesen Fragmenten zusammen und mit einem Blick (oder auch 12 Mini-Blicken) hat man alles, was das Gehirn begehrt, erfasst und evtl. auch verstanden.

Jeder aktive Webmitmacher möchte natürlich auch solche Teilchen anbieten. Und der Weinshop, für den ich arbeite, gehört dazu. Also habe ich mal kurz zusammengesucht, wie das ganze funktioniert und dabei festgestellt: Für den Programmierer wie mich gibt es anscheinend zwei Strömungen dieser Widgets: Erstere laufen als komplett eigenständige Mini-Site und werden über object- oder iframe-Tags eingebunden, während eine weitere Gattung per JavaScript im Ziel-Dokument dynamisch aufgebaut werden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Was ist also besser? Jeder muss selbst entscheiden. Der folgende Vergleich ist sicherlich nicht vollständig, aber vielleicht für den ein oder anderen hilfreich.

Die im object oder iframe eingebundenen Sites haben eine größere Unabhängigkeit vom Dokument. Sie laufen wie in einer Art Schaufenster. Dabei haben Sie einen eigenen Namespace für JavaScript und können durch andere Elemente des Dokuments nicht berührt werden. Das ist in meinen Augen zunächst ein Vorteil, vor allem was die Stabilität und Sicherheit anbelangt. Durch die Separierung kann man es jedoch nicht mit anderen Elementen interagieren lassen – also bieten sich damit funktionell weniger Möglichkeiten. Man braucht eigentlich auch nicht einmal JavaScript dafür (Vorteil) und kann auch per Ajax direkt mit dem Widget-Server kommunizieren und die eigene Widget-Seite beliebig manipulieren (Vorteil). Ein Nachteil ist, dass es schwierig ist, das Teilchen persönlich zu gestalten. Dazu ist oft Vorarbeit auf dem Widget-Server (also ein Login und die lästige Konfiguriererei) notwendig. Ein Beispiel dieser Art ist Youtube.

Zweitere Art arbeitet im DOM des Ziel-Dokuments und wird meist per JavaScript eingebunden. Hier braucht man keine komplette Seite zu generieren und kann sich gleich auf die klitzekleinen Elemente konzentrieren (Vorteil). Allerdings muss man die globalen JavaScript-Variablen des aktuellen Dokuments beachten (Nachteil) und ist soweit ich weiß nicht in der Lage, Ajax-Requests an den externen Server abzusetzen – korrigiert mich, sollte ich hier falsch liegen. Ein weiterer Nachteil ist, dass das parallele Laden des gesamten Dokuments jeweils pro externem Widget-Script geblockt wird. Mit jedem zusätzlichem Widget wird also die Performance immer schwächer. Hier gibts sehr viele Beispiele dafür, eins ist Google’s Adsense.

Für alle, dies genauer wissen wollen, gibt in Englisch diese Seite zu empfehlen. Hier wird auch zwischen passiven, aktiven, JavaScript- und JSON-Widgets unterschieden wird. Ich denke jedoch: Wie dann am Ende gescriptet wird, hängt eher vom Widget-Zweck selbst ab. Aber die Code-Schnipsel sind auf jeden Fall auch ne coole Sache.

In nächster Zukunft werden wir an ein paar Widgets arbeiten, die unseren Kunden und Partnern erlauben werden, die nützlichen Helferlein für unsere Spezial-Angebote wie Tages- und Monatsaktionen einzublenden. Wenn diese fertig gestaltet sind, kann ich diese hier noch schnell einbauen – dafür sind sie ja geradezu geschaffen. 🙂

Das bringt mich auf eine Idee: In Zukunft hat jeder nur noch solche Mini-Homepages, die man als Signatur überall hinterlässt, so entfällt das lästige “Hey, check mal meine Seite aus…”. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das zu einer riesigen Traffic-Implosion führt: Irgendwann gibt es nämlich DAS RIESEN-DOKUMENT, deren Aufruf ALLE Websites mit aufruft, eingeschlossen SICH SELBST. Somit hat die Menschheit den Urknall 2.0 selbst geschaffen !!! Die Tragik ist, dass in der Universalbibliothek in entfernter Zukunft zu lesen sein wird, dass die ausgestorbene Spezies Homo sapiens sapiens es leider nie schaffte, das Web 3.0 fertigzustellen. Aber sie waren wohl auf jeden Fall trendy.


Das mark ich mir: Alltagz Mr Wong Yigg Del.icio.us Yahoo MyWeb Blinklist Google folkd
 

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