asterisk + iaxmodem + hylafax + exim4 = kompletter Faxserver
in Linux | Tags: Asterisk, exim4, Hylafax, IAX2, iaxmodem, Linux, TelefonGanz nebenbei bemerkte mein Chef letzte Woche, dass ja nicht nur der Telefonserver, sondern auch die gesamte Faxhard- und software zu ersetzen sind. Hmm…also wenn ich von Telefondingen keine Ahnung habe, so steigert sich mein Kenntnisdefizit in Sachen Fax ins nahezu Unermessliche. Aber man kann sich ja mal schlau machen, und siehe da, in 40 Minuten hat man eine sehr elegante Lösung parat…
Das ging wirklich wie beim Brezelbacken: Debian-CD rein, Testrechner plattgemacht. Frisches Etch installiert, und nach “fax” recherchiert. Hylafax war mir schon irgendwie als Name untergekommen, also habe ich es mal damit probiert. Volltreffer. Ein kleines apt-cache search mit Begriffen wie fax (oder ähnlich) brachte mich dann auf iaxmodem – eine Art Softmodem, welches sich per IAX2-Protokoll an Asterisk hängt. Und hylafax kann darüber wiederum Faxe senden wie auch empfangen. Klingt doch ganz nett, dachte ich mir.
Die Installation von iaxmodem ist ein echter Klax. Hylafax an iaxmodem zu gewöhnen dauerte bei mir jedodch gegenüber anderen Berichten im Netz ungewöhnlich lange (ganze 20 Minuten), denn das Installationsproggi faxsetup fand das Softmodem nicht. Die Beispielkonfig ließ sich aber später drüberkopieren und anpassen, dann gings. Ein Testanruf brachte den gewohnten Modem/Fax-Verbindungsklang – ein cooles Gefühl. Endlich mal etwas, was (fast) aus dem Hut heraus läuft.
Ein dpkg-reconfigure exim4-config, schon hatte ich die erste Email mit einem Fax-Anhang im Briefkasten des lokalen root-Kontos. Schnell noch die /var/spool/hylafax/etc/FaxDispatch angepasst, dann konnten auch die Faxe pro Faxnummer an die verschiedenen Email-Adressen mit einem PDF-Anhang des Fax versendet werden.
Heute habe ich unsere Telefonanlage noch einmal kräftig durchschütteln müssen. Zusammen mit dem Geschäftsführer des Herstellers fanden wir heraus, dass ein Hardwarefehler im Rack Connectivity Kit die ISDN-Kanäle nicht richtig verteilte. Nebenbei fiel mir bei einem ps ax doch die Zeile hfaxd -i 4559 auf!!! Juhu! Auf dem Telefonserver waren schon alle wichtigen Pakete für den Faxbetrieb installiert, nur die Konfiguration und Verzeichnisberechtigungen klemmten, aber nach einigem Suchen und Finden war der Faxserver auf den Telefonserver migriert. So kann ich mir etwas Netzwerktraffic, aber vor allem einen weiteren Fön im Serverschrank sparen.
Dort wirds nämlich schon furchtbar eng. Neben der Hitzewelle, die einen beim Öffnen erwartet, ist auch kaum noch Platz für Erweiterungen. Es ist an der Zeit, die alte Telefonanlage endlich rauszuschmeißen und die Brater gegen moderne, stromsparendere Hardware auszutauschen. Am Freitag wird es also zunächst für die TK-Anlage soweit sein. Mehr und mehr, so stelle ich fest, kommt dabei Linux mit seinen Stärken in den entscheidenden Positionen zum Einsatz – ganz von allein.
Zugegeben, ich bin schon etwas nervös. Ist mein Dialplan wasserdicht? Spielt die Hardware mit? Wird die Sprachqualität den Erwartungen gerecht werden? Wie oft werde ich haareraufend vorm Serverschrank stehen? Ob dat man jutjeet…
Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die Aufgabe “Fax versenden” nicht richtig abgedeckt wird. Es gibt zwar “faxmail”, jedoch gibts da Ungereimtheiten mit Anhängen. Ich habe schon eine Idee im Kopf, wie ich das mit etwas PHP zwischen exim4 und sendfax lösen könnte, bin aber noch nicht dazu gekommen.
Sollte sich was ergeben, werde ich natürlich hier posten.
toi toi toi – jetzt aber ins bett …